Foto von Claus  
   

"Täglicher Anzeiger Holzminden"
"Wildwechsel"

Bilder von Übermacht und Kräftemessen
 
(Täglicher Anzeiger Holzminden, 10. Mai 1999)
 
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Jetzt sind seine "Maschinenmenschen" auch in Polle zu sehen. Zahlreiche Kunstinteressierte hatten sich im Haus des Gastes zur Ausstellungseröffnung eingefunden, von Gemeindedirektor Willi Bost begrüßt, um dem international anerkannten Künstler Claus Caninenberg ihre Aufwartung zu machen. Peter C. Otte, Freund des Künstlers, stellte Caninenbergs Werk vor.
Die über 30 Exponate des Hellentaler Künstlers beeindrucken durch Ihre Aussagekraft, ihre Farbgebung ebenso wie durch die von den Maschinenmenschen ausgehende geballte Kraft und die Athletik ihrer fließenden Bewegungen. Ein Gefühl des Dabeiseins, des sich Assoziierens, überträgt sich auf den Betrachter. Gleichzeitig kommt aus der Tiefe der Bilder aber auch ein Gefühl von Übermacht, von technischer Perfektion, von Kraft, die der Mensch zwar so gewollt, vielleicht aber schon nicht mehr überlegen steuern kann.
In dieser Art der Betrachtungsweise paßte sich auch die Werkvorstellung P. C. Ottes. "Ein Künstler begreift seine Welt gestaltend. Er schafft den Einstieg in das Begreifen, den endlosen Versuch seiner Daseinserklärung, in dem er Visionen und Utopien aufbaut." Visionen vermitteln die Bilder allemal. Die Vision von Eleganz und Kraft werden verstärkt durch lichte Aquarellfarben, die einen versöhnlichen Bildinhalt vorgeben.
Auf der anderen Seite aber vermitteln Claus Caninenbergs Bilder utopische Versionen, die durchaus imstande sind, Beklemmungen zu erzeugen. Menschlich- maschinelle Figuren voller Eleganz und Kraft - als dem Menschen deutlich überlegene gesichtslose Elemente - lassen ein Gefühl von Unterlegenheit aufkommen und vielleicht auch Angst vor dem, was in der Zukunft möglich sein könnte.
Die "Maschinenmenschen" laden zum Kennenlernen ein.
 
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Technisiert
 
(Wildwechsel, Mai 1999)
 
Nicht nur Menschen umfaßt das Spektrum der Motive von Claus Caninenberg in seinem Zyklus Maschinen- Menschen. Gerade dressierte Tiere wie Zirkuspferde können, nach Auffassung des Künstlers, sehr gut veranschaulichen, wie der Mensch seine Umwelt technisiert: Tiere funktionieren wie Maschinen. Caninenberg wird in seiner Poller Ausstellung Entwicklungen aufzeigen. Er präsentiert radierte, aquarellierte Stanzprägungen und Ölbilder, die zu seiner Ausstellung im französischen Nantes geführt haben.
 
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